Vor Diskriminierung geschützt

EU-Parlament: Alle Transmenschen sind vor Diskriminierung geschützt

Logo EU ParlamentStrassburg, 09.06.2015 – Die Strategie der EU gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts umfasst jetzt auch die Geschlechtsidentität. Bislang wurde diese nicht explizit genannt. Zwar wurde bereits 1996 vom europäischen Gerichtshof bei den vor Diskriminierung zu schützenden Gruppen von gender reassignment gesprochen, also von Personen mit Geschlechtsangleichung. Dies lässt aber einen grossen Teil von Transmenschen aus, die keine operativen Angleichungen anstreben, wie die europäische Agentur für Grundrechte (FRA) 2014 feststellte.

In der Resolution des EU-Parlaments zur „Strategie der Gleichstellung von Frauen und Männern post 2015“ (2014/2152 (INI)) vom 9. Juni 2015 werden etwas versteckt wichtige Aussagen zu Trans* gemacht. So wird unter anderem bei der anstehenden ICD 11-Reform die Verschiebung von Trans* in eine nichtpathologisierende Kategorie gefordert sowie die Nicht-Pathologisierung von geschlechtsvarianten Kindern. Der Bericht sagt:

«- …dass transsexuelle Personen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder Ausdrucksform in der EU heutzutage häufig Opfer von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt werden.»

«- …betont, dass die Mehrfachdiskriminierung von Frauen aufgrund einer Behinderung, ihrer rassischen oder ethnischen Zugehörigkeit, ihres sozioökonomischen Status, ihrer Geschlechtsidentität oder sonstiger Faktoren zur Feminisierung der Armut beiträgt…»

«- …bekräftigt seine an die Kommission und die Weltgesundheitsorganisation gerichtete Forderung, Störungen der Geschlechtsidentität von der Liste der psychischen Störungen und Verhaltensstörungen zu streichen und in den Verhandlungen über die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) eine nicht pathologisierende Neueinstufung sicherzustellen sowie zu gewährleisten, dass Geschlechtsvarianz in der Kindheit nicht pathologisiert wird.»

Text der EU-Resolution (2014/2152), vorläufige Ausgabe

Text des Berichts der EU-Kommission (COM(2015) 190 final

TGEU-Medienmitteilung (english)