IDAHOT & Grosse EU-Umfrage zur Diskriminierung von LGBT-Personen

IDAHOT
Am 17.5.1990 wurde Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation aus der Liste der psychischen Krankheiten entfernt. Seitdem wird an diesem Datum überall auf der Welt der Internationale Tag gegen Homophobie mit Aktionen und Veranstaltungen gefeiert. Seit einigen Jahren hat sich der Fokus auch auf Transmenschen und das Thema Transphobie gerichtet (International Day Against Homophobia and Transphobia).
Ziel dieses Aktionstages ist es, Transmenschen, Lesben, Schwule und bisexuelle Menschen in der Gesellschaft sichtbar zu machen und auf die überall vorhandenen Diskriminierungen, Hass und Gewaltverbrechen hinzuweisen. Wir fordern Respekt und Anerkennung für uns, so wie wir sind!
Beim IDAHO waren Transmenschen bislang immer nur «mitgemeint» – eine Haltung, aus der vielfach Unkenntnis und Herablassung gegenüber Transmenschen spricht. Wir sprechen heute stolz vom IDAHOT, damit das «T» auch hier wirklich sichtbar wird.
Transgender Europe www.tgeu.org hat zum diesjährigen IDAHOT erstmals eine aktuelle Karte zur Lage von Transmenschen in ganz Europa herausgebracht, die Trans Rights Europe Map (gross). Hier wird auf einen Blick sichtbar, wo überall die Sterilisaton zur Änderung des Personenstandes notwendig ist und in welchen Ländern der Personenstand noch gar nicht zu ändern ist. Der dazugehörige ausführliche Index zeigt die Menschenrechtslage in Europa zum Thema rechtlicher Anerkennung, Hassverbrechen, Asyl, Anti-Diskriminierungsgesetzen mit Einschluss der Geschlechtsidentität auf.
Die Schweiz steht dabei im Mittelfeld: Die Änderung des Vornamens und des amtlichen Geschlechtseintrags ist zwar möglich, aber an die Diagnose «Geschlechtsidentitätsstörung» gekoppelt, ebenso müssen (fast überall) die Hormoneinnahme und Sterilisation nachgewiesen werden. Ein allgemeines Anti-Diskriminierungsgesetz existiert nicht, auch im Asylrecht oder bei Hassverbrechen gibt es keine gesetzliche Festlegung zu Geschlechtsidentität.

Diskriminierung von LGBT-Personen
Heute am 17. Mai hat auch die Fundamental Rights Agency der Europäischen Union die Ergebnisse einer Umfrage unter LGBT-Personen veröffentlicht. An der Befragung haben sich etwa 93‘000 LGBT-Personen aus der gesamten EU und Kroatien beteiligt, womit die Umfrage die bisher grösste und umfassendste ihrer Art ist.
Die Teilnehmenden wurden gefragt, ob sie Diskriminierung, Gewalt, Beschimpfungen oder Hassreden aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung oder Geschlechtsidentität erfahren hatten. Zu einem Zeitpunkt, wo EU-weit nationale Parlamente die Grundrechte von LGBT-Personen erörtern, zeigen erste Umfrageergebnisse, dass fast die Hälfte aller Befragten sich im Jahr vor der Erhebung aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung diskriminiert gefühlt hat (PDF).

PDF Pressemitteilung zur EU-Umfrage